BTV Marktupdate

Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenengpässe, Rezessionsängste, Rohstoffknappheit und Inflation haben die letzten Monate geprägt. Der Finanzmarkt hat dementsprechend eine deutliche Korrektur erlebt. Wir haben für Sie die historische Aktienmarktentwicklung anhand des S&P 500 Index analysiert.

Ein turbulentes erstes Halbjahr 2022 liegt hinter uns

Das Jahr 2022 droht – sollte es so weiter gehen – eines der schlechtesten Jahre für den Finanzmarkt seit Beginn der Aufzeichnung zu werden. Der S&P 500 Index ist gerade dabei, die schlechteste erste Halbjahres-Performance seit 1932, während der Großen Depression, zu erzielen. Insgesamt hat der Index bis jetzt 22,3 % nachgegeben.

 

Auch für Investor*innen mit einem traditionellem 60/40 Portfolio (60 % in Aktien und 40 % in Anleihen), sieht es nicht besser aus. Auch 10-jährige Staatsanleihen haben bisher das schlechteste Halbjahr seit 1788 erzielt.

 

Blickt man zurück, gibt es aber durchaus Anlass zur Hoffnung: Denn historisch gesehen gab es nach den fünf schlechtesten ersten Halbjahren immer eine Erholung im weiteren Jahresverlauf. In vier von fünf Fällen hat der S&P 500 Index zudem als Reaktion auf ein schlechtes erstes Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte immer um mindestens 17 % zugelegt, in einem Fall hat der Index um 10 % zugelegt. *

 

Die Wertentwicklung des S&P 500 Index in den ersten Halbjahren seit 1928

Quellen: Bloomberg Finance LP; Stand: 21.06.2022.
Wertentwicklungen der Vergangenheit bieten keine Gewähr für künftige Ereignisse oder Wertentwicklungen. Beachten Sie bitte, dass dieses Investment auch mit Risiken verbunden ist. Darstellung in USD. Wenn Finanzinstrumente in fremder Währung notieren, kann infolge von Währungsschwankungen die Rendite steigen oder fallen.

 

Zunahme der Konjunkturrisiken und Abschwächung der Wachstumsdynamik für 2022 erwartet

Die steigende Inflation und das höhere Zinsniveau haben einen Anstieg der Konjunkturrisken herbeigeführt. Der Krieg in der Ukraine sowie die Null-Covid-Politik Chinas haben diesen Effekt verschärft. Für den restlichen Jahresverlauf erwarten wir eine aggressivere Notenbankpolitik, welche die Märkte zwar weiter belastet, aber mehr Flexibilität für das nächste Jahr schafft.

 

Doch trotz der angestiegenen Konjunkturrisiken gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft im heurigen Jahr weiterhin wächst. Dies ist vor allem auf die starke Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn zurückzuführen, die der Weltwirtschaft weiterhin Schub verleiht. Auch die soliden Unternehmensbilanzen mit geringer Verschuldung sowie ein gut ausgelasteter Arbeitsmarkt deuten auf eine positive Entwicklung der Wirtschaftsaktivitäten hin.

 

Allerdings wird sich die Wachstumsdynamik durch das höhere Zinsniveau für den weiteren Jahresverlauf eintrüben. Dies soll laut unserer Einschätzung nach in diesem Jahr zu keiner Rezession führen aber einen deutlichen Anstieg der Konjunkturrisiken für 2023 bedingen.

Unser Fazit und Einschätzung der weiteren Entwicklung

Das Marktumfeld wird also in den nächsten Monaten noch volatil und sowohl auf der Renten- und Aktienseite herausfordernd bleiben. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Diversifikation, auch zwischen den unterschiedlichen Anlageklassen. So macht beispielsweise derzeit der Fokus auf Qualitätsaktien mit einem soliden Geschäftsmodell, beständigen Cashflows und stabilen Margen Sinn. Auch der Rentenbereich sollte breit über Emittenten, Bonitäten und Laufzeiten diversifiziert werden. In diesem Segment sind zuletzt höhere Renditen zu verzeichnen. Allerdings besteht noch ein weiteres Zinsrisiko.

 

Rohstoffinvestments sowie Absicherungsstrategien im alternativen Segment profitierten seit Jahresanfang von der Rohstoffknappheit bzw. der erhöhten Volatilität. Bei den Energierohstoffen rechnen wir für die kommenden Monate mit keiner deutlichen Preiserhöhung. Industrierohstoffe könnten leicht zurückkommen, aber die Vorratshaltungspolitik der Unternehmen stabilisiert nach unten.

 

*Quellen: Bloomberg Finance LP; Stand: 21.06.2022.
Wertentwicklungen der Vergangenheit bieten keine Gewähr für künftige Ereignisse oder Wertentwicklungen. Beachten Sie bitte, dass Investments in Wertpapiere auch mit Risiken verbunden sind.

 

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