Wie schütze ich mein Vermögen vor Inflation?
Wenn die Preise steigen und die Kaufkraft des Geldes sinkt, wird schnell klar: Wer sein Vermögen nicht aktiv schützt, verliert.

Anleihen gelten aufgrund ihrer regelmäßigen Zinszahlungen als vergleichsweise „sichere“ Anlageklasse und sollten in keinem Portfolio fehlen. Ein solides Renditeniveau und mögliche Kursgewinne durch Zinsrückgänge machen sie interessant. Was das nächste Jahr für Anleiheinvestor*innen bereithält, erfahren Sie im Expertengespräch mit Konstantin Lutz und Cecile Herzl-Greuter.
Cecile Herzl-Greuter: Auch im kommenden Jahr dürfte der Rückenwind für das Weltwirtschaftswachstum durch die Geldpolitik der großen Notenbanken erhalten bleiben. Nach BTV Einschätzung wird die US-Notenbank Fed das Zielband für den Leitzins in zwei Schritten auf 3,00 % bis 3,25 % senken. Eine moderate, leicht abnehmende Inflation in Kombination mit einer Abschwächung am Arbeitsmarkt dürfte der Fed den nötigen Spielraum verschaffen. Die EZB hat mit einem Einlagezinssatz von 2,0 % bereits ein neutrales Zinsniveau erreicht, weshalb bei unveränderter Wirtschaftslage mit keinen weiteren Zinssenkungen zu rechnen ist.
Cecile Herzl-Greuter: Für jeden Wirtschaftsausblick bestehen selbstverständlich Risiken. Ein Negativszenario wäre im aktuellen Umfeld eine spürbar steigende Inflation, die geplante Zinssenkungen verhindern bzw. sogar zu Zinsanstiegen führen könnte. Gründe hierfür könnten Sorgen um eine steigende Staatsverschuldung durch die expansive Fiskalpolitik in den USA und Europa sowie ein sich besser als erwartet entwickelnder US-Arbeitsmarkt sein. Aufgrund inflationssenkender Entwicklungen wie einem abnehmenden Lohnwachstum und geringeren Preissteigerungen im Dienstleistungssektor gilt dies aber nicht als BTV Basisszenario.
Konstantin Lutz: Die Erwartung niedrigerer Leitzinsen und einer erhöhten Geldmenge wirkt sich positiv auf den Anleihemarkt aus. Sinkende Zinsen machen bestehende Anleihen mit höheren Kupons attraktiver, was zu Kursgewinnen führt. Gleichzeitig sinken die Renditen für neu emittierte Anleihen, da diese mit niedrigeren Zinsen ausgestattet werden. Anleger*innen profitieren also kurzfristig von Kurssteigerungen, müssen aber langfristig mit geringeren Erträgen bei Neuinvestitionen rechnen. Deshalb macht es für Anleiheinvestor*innen Sinn, sich das höhere Zinsniveau jetzt zu sichern und von den erwarteten Zinssenkungen zu profitieren.
Konstantin Lutz: Anleihen zählen im Unterschied zu Aktien zum Fremdkapital und damit zu den schwankungsärmeren Anlageklassen. Außerdem liefern sie meist regelmäßige Zinszahlungen und eine Rückzahlung zum Nennwert, was die Planbarkeit erhöht. Diese Eigenschaften machen Anleihen per se zu einer interessanten Investitionsmöglichkeit. Vergleicht man das aktuelle Zinsniveau mit der jahrelangen Niedrigzinsphase vor der Coronavirus-Krise, liefern Anleihen auch wieder eine attraktive Rendite. Diese ist natürlich abhängig von diversen Faktoren wie der Bonität des Emittenten, der Laufzeit der Anleihe oder der Währung, in der diese notiert Beispielsweise ist Im EUR-Unternehmensanleihesegment laut Bloomberg Euro Aggregate Corporate Total Return Index mit einer Rendite von ca. 3,2 % pro Jahr zu rechnen. Mögliche Kursgewinne durch Zinssenkungen kommen hier noch hinzu.
Cecile Herzl-Greuter: Anleger*innen sollten besonders auf die Bonität des Emittenten achten, da diese maßgeblich das Ausfallrisiko bestimmt. Emittenten mit hoher Kreditwürdigkeit bieten in der Regel mehr Sicherheit, allerdings meist zulasten einer geringeren Rendite.
Cecile Herzl-Greuter: Wichtig ist außerdem die Laufzeit der Anleihe. Längere Laufzeiten bedeuten eine höhere Zinssensitivität. Das heißt, bei steigenden Marktzinsen können die Kurse bestehender Anleihen deutlich sinken. Auch der Kupon, also der jährliche Zins, und die daraus resultierende effektive Rendite sind wichtige Auswahlkriterien. Letztere hängt nicht nur vom Nominalzins, sondern auch vom Kaufkurs und der Restlaufzeit ab. Bei Anleihen in Fremdwährungen kommt das Währungsrisiko hinzu, da Wechselkursschwankungen die Erträge beeinflussen können.
Cecile Herzl-Greuter: Ja, eine breite Diversifikation über verschiedene Emittenten, Branchen und Laufzeiten ist von Vorteil, um das Gesamtrisiko zu reduzieren. Insgesamt erfordert ein Investment im Anleihesegment eine sorgfältige Analyse und die Berücksichtigung der eigenen Risikoneigung. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine professionelle Beratung.
Konstantin Lutz: Eine Veranlagung in Anleihefonds ist eine sinnvolle Option, um eine breite Auswahl an unterschiedlichen Anleihesegmenten, wie Unternehmens- oder Staatsanleihen, in einer Hülle abzudecken. Die Fondsmanager*innen von Anleihefonds verfügen über das erforderliche Fachwissen, um das Portfolio zu verwalten und ein optimales Rendite-Risiko-Verhältnis anzustreben. Sie treffen Entscheidungen hinsichtlich Emittent, Region, Laufzeitenstruktur, Timing und Gewichtung der Anleihewerte im Fonds. Darüber hinaus sind viele Anleihesegmente für Privatanleger*innen schwer zugänglich oder erfordern größere Mindestinvestitionssummen. Hier können sich professionell verwaltete Fonds als vorteilhaft erweisen.
Konstantin Lutz: Diese Investmentfonds investieren in Anleihen mit ähnlichem Fälligkeitsdatum und haben selbst eine feste Laufzeit. Nach Ablauf der Fondslaufzeit wird das Fondsvermögen aufgelöst und an die Anleger*innen ausgeschüttet. Während der Laufzeit werden die Zinsen der enthaltenen Anleihen vereinnahmt und entweder wiederveranlagt oder ausgeschüttet. Das Ziel ist, eine möglichst planbare Rendite bis zum Laufzeitende zu erzielen, was sie zu einem interessanten Anlagevehikel macht. Bei unseren Kund*innen erfreuen sich Laufzeitenfonds großer Beliebtheit, vor allem aufgrund der überschaubaren Bindungszeit bei gleichzeitig attraktivem Rendite-Risiko-Profil.
Cecile Herzl-Greuter: Da Anleihen zu den schwankungsärmeren Anlageklassen zählen, eignen sich diese sehr gut zur Volatilitätsreduktion eines Portfolios. Indem Anleihen beigemischt werden kann durch eine breitere Diversifikation das Gesamtrisiko eines Depots aktiv gesteuert und das Portfolio defensiver ausgerichtet werden. Auch in den Mandaten des BTV Asset Managements gelten Anleihen weiterhin als strategischer Baustein für eine höhere Stabilität des Portfolios. Wichtig ist allerdings, nicht nur zwischen den Anlageklassen, sondern auch innerhalb des Anleihesegments auf eine breite Streuung zu achten.
Diese Marketing-/Werbemitteilung stellt keine Anlageberatung, kein Angebot zur Zeichnung bzw. zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar und ersetzt auch keine Anlageberatung. Beachten Sie bitte, dass ein Investment in Finanzinstrumente mit Risiken, wie Kursschwankungen oder Vermögensverlusten, verbunden sein kann. Die Beiträge in dieser Publikation dienen lediglich der Information. Die BTV prüft ihr Informationsangebot sorgfältig. Beachten Sie bitte dennoch, dass Einschätzungen und Bewertungen die Meinung des jeweiligen Verfassers zum Zeitpunkt der Erstellung bzw. der Ausarbeitung reflektieren und für die Richtigkeit und den Eintritt eines bestimmten Erfolges keine Gewähr übernommen wird. Bei Prognosen und Schätzungen über die zukünftige Entwicklung handelt es sich lediglich um unverbindliche Werte. Von diesen kann nicht auf die tatsächliche künftige Entwicklung geschlossen werden, weil zukünftige Entwicklungen des Kapitalmarktes und der Konjunktur nicht im Voraus zu bestimmen sind.