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Gestapelte Münzen mit einem Prozentzeichen.

Häufige Irrtümer in der Geldanlage

Geht es um das Investieren, halten sich viele Mythen hartnäckig – einige sind besonders verbreitet.

FinanzwissenAktuelles

Einleitung

Viele Privatpersonen könnten mehr aus ihrem Geld machen. Einige investieren kaum oder gar nicht an der Börse, weil sie dann aus Sorge um ihr Geld nicht mehr gut schlafen können. Andere verfolgen riskante Anlagestrategien oder kaufen überteuerte Finanzprodukte. Vielen Sparern fehlt es an Wissen über die Geldanlage. Hier einige Irrtümer, wenn es ums Investieren geht.

  • „Geldanlage ist nur etwas für Wohlhabende.“
  • „Wer in Aktien investiert, kann auch ins Casino gehen.“
  • „Wer Vermögen aufbauen will, muss regelmäßig Wertpapiere handeln und aktiv sein.“
  • „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu investieren.“
  • „Diversifizieren reduziert die Rendite.“
  • „Ich bin jung und kann später noch investieren.“
  • „Als alter Mensch ist es besser, aus Wertpapieren herauszugehen.“
  • „Ich kann den Markt schlagen.“
  • „Die besten Performer der Vergangenheit werden auch in Zukunft die besten sein.“
  • „Technologietitel sind die besseren Aktien.“
  • „Mit Aktien gewinnt man garantiert.“

Mögliche Irrtümer

„Geldanlage ist nur etwas für Wohlhabende.“

Viele Menschen gehen davon aus, dass sie nicht genug Geld haben, um dieses in Wertpapiere anzulegen. Andere glauben, dass das Pensionssystem für eine ausreichende Altersvorsorge sorgen wird.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass man heute bereits mit kleinen Beträgen in Anlageprodukte investieren und ein Vermögen aufbauen kann. Hier bieten sich Indexfonds an.

 

„Wer in Aktien investiert, kann auch ins Casino gehen.“

Der Vergleich hinkt: Aktien sind unternehmerisches Kapital und alles andere als ein Glücksspiel. Im Casino verlieren die Spieler*innen langfristig Geld, während das Casino selbst gewinnt. Mit Aktien besteht hingegen die realistische Chance, sich über die Jahre ein Vermögen aufzubauen (siehe dazu die weiteren Ausführungen).

 

„Wer Vermögen aufbauen will, muss regelmäßig Wertpapiere handeln und an den Finanzmärkten aktiv sein.“

Viele Anleger*innen gehen davon aus, dass sie mit ständigen Transaktionen ihre Chancen auf eine gute Rendite erhöhen.

Das Gegenteil ist meist zutreffender: Geduld ist gefragt, um langfristig beständige Renditen bei der Geldanlage zu erzielen. Oder man delegiert das Investieren an Expert*innen im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandates.

 

„Jetzt ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um zu investieren.“

Im Nachhinein lässt sich genau feststellen, wann der richtige Zeitpunkt gewesen wäre, um Wertpapiere zu kaufen. Eine wichtige Erkenntnis: Die Zukunft ist per se ungewiss. Den perfekten Einstiegszeitpunkt zu erwischen, ist praktisch unmöglich. Besser ist der pragmatischer Ansatz, liquide Mittel immer wieder einmal zu investieren, um jedenfalls „dabei“ zu sein. Zudem können sich Börsenindices immer wieder in der Nähe des All-time-high aufhalten, wenn, wie in der Vergangenheit, Aktienkurse in der langen Frist steigen.

 

„Diversifizieren reduziert die Rendite.“

Viele Anleger*innen gehen davon aus, dass sie bei der Aktienauswahl unbedingt die „richtigen“ Titel finden müssten, um erfolgreich zu sein. Eine breite Streuung der Gelder gilt hingegen als weniger wichtig.

Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen, dass Diversifikation entscheidend ist, wenn man das Risiko in die Kalkulation dazu nimmt. Wer wenig diversifiziert ist, trägt übermäßig hohe Risiken, was zu hohen oder tiefen Renditen im Zeitablauf führen kann. Diversifikation über viele Titel glättet die Rendite.

 

„Ich bin jung und kann später noch investieren.“

Viele junge Menschen glauben, sie hätten zu wenig Geld, um Vermögensaufbau zu betreiben. Zudem ist die Pension für sie noch weit entfernt.

Aufgrund des Zinseszinseffektes hat man bei einem sehr langen Anlagehorizont besonders gute Chancen, selbst mit geringen Beträgen ein Vermögen aufzubauen. Auch wer sich ein Haus oder eine Wohnung kaufen will, ist gut beraten, beim Aufbau der dafür nötigen Eigenmittel auf Wertpapiere zu setzen, zumindest bei einem längeren Anlagehorizont.

 

„Als alter Mensch ist es besser, aus Wertpapieren auszusteigen.“

Viele ältere Menschen wollen ihren Nachkommen wenig Umstände bereiten. Das gelingt ihrer Meinung nach am besten, wenn sie im Erbfall möglichst viel Vermögen schnell verfügbar weitergeben.

Dabei werden viele Menschen älter, als sie selbst glauben. Im Interesse der Nachkommen kann es vorteilhaft sein, in Wertpapiere investiert zu bleiben und das Geld ohne Unterbrechung „arbeiten“ zu lassen. Außerdem kann man die eigene Werthaltung mittels Anlagephilosophie (z. B. Nachhaltigkeit) weitergeben.

 

„Ich kann den Markt schlagen.“

Beim Autofahren überschätzt die Mehrheit der Menschen ihr Können, wenn sie sich für besser als den Durchschnitt halten. Überträgt man diese Annahme auf die Titelauswahl bei Wertpapieren, sind gerade sie es, der vielversprechende Aktien findet und so eine bessere Rendite erzielt als der Markt. In der Realität gelingt das nur selten. Insofern sollten Investor*innen ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen.

 

„Die besten Performer der Vergangenheit werden auch in der Zukunft die besten sein.“

Die Analyse der Renditen in der Vergangenheit sagt wenig über die Performance in der Zukunft aus. Ausreißer nach oben sind womöglich mit einem höheren Risiko verbunden, was in Zukunft zu einer schwachen Performance führen kann.

Sinnvoller ist es, für sich eine Strategie zu definieren und dieser auch in schwierigeren Marktlagen treu zu bleiben.

 

„Technologietitel sind die besseren Aktien.“

Derzeit erregen vor allem Technologietitel die Fantasie vieler Anleger*innen, gerade die US-amerikanischen Big-Tech-Player haben in den letzten Jahren enorme Renditen erzielt.

Dennoch sind Firmen, die neue Technologien entwickeln, nicht automatisch die bessere Wahl. Und die Vergangenheit ist nicht unbedingt ein verlässlicher Indikator für zukunftsgerichtete Entscheidungen. Nichtsdestotrotz: Wenn man über einen größeren finanziellen Spielraum verfügt, dann kann es durchaus angezeigt sein, Akzente in einer Branche oder einer Weltregion zu setzen.

 

„Mit Aktien gewinnt man garantiert.“

Eine Garantie gibt es nicht: Aktieninvestments sind immer auch mit Risiken behaftet. Kursverluste und Schwankung des Vermögenswertes sind möglich, es besteht keine Kapitalgarantie. Trotz Diversifikation kann ein Vermögensverlust nicht ausgeschlossen werden. Der Ertrag einer Investition kann auch durch die Inflationsentwicklung negativ beeinflusst werden.

 

 

Die in diesem Beitrag verwendeten Fach- und Finanzbegriffe werden unter diesem Link ausführlich erklärt.

  • Quelle: BTV; Stand: 17.10.2024. Diese Marketingmitteilung ist keine individuelle Anlageempfehlung, kein Angebot zur Zeichnung bzw. zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten. Die Beiträge in dieser Publikation dienen lediglich der Information. Die BTV prüft ihr Informationsangebot sorgfältig. Dennoch bitten wir um Verständnis, dass wir diese Informationen ohne Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität zur Verfügung stellen. Verleger und Verfasser behalten sich einen Irrtum, insbesondere in Bezug auf Kurse und andere Zahlenangaben, ausdrücklich vor. Durch neue Entwicklungen oder kurzfristige Änderungen können diese Informationen daher bereits überholt sein. Bei Prognosen und Schätzungen über die zukünftige Entwicklung handelt es sich lediglich um unverbindliche Werte. Von diesen kann nicht auf die tatsächliche künftige Wertentwicklung geschlossen werden, weil zukünftige Entwicklungen des Kapitalmarktes nicht im Voraus zu bestimmen sind.

    Die in diesem Beitrag verwendeten Fach- und Finanzbegriffe werden im folgenden Link ausführlich erklärt: Glossar.

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