Attraktive Alternativen für veraltete Sparformen

Sparbücher erfreuen sich immer noch einer großen Beliebtheit. Bedingt durch regulatorische Änderungen musste der Klassiker jedoch viele seiner Vorteile einbüßen. Martin Mausser, Leiter des BTV Teams Money & Capital Markets, erklärt im Expertengespräch, was Anleger*innen dabei beachten müssen und welche spannenden Alternativen es gibt.

Martin Mausser im Anzug vor hellem Hintergrund. Rechts neben ihm steht das Zitat: "Für eine langfristige Geldanlage ist die Investition in den BTV Fondsplan eine ideale Alternative."

Herr Mausser, Sparen hat einen sehr hohen Stellenwert in Österreich. Viele greifen dafür immer noch zu Sparbüchern. Warum ist diese Sparform so beliebt?

In Österreich und in Deutschland ist der konservative Gedanke bei der Geldanlage ein wichtiger Aspekt, weshalb Sparbücher schon immer von großer Bedeutung gewesen sind. Als Vorteil galten dabei früher unter anderem die gewisse „scheinbare“ Anonymität, Zinsen für Guthaben und die gesetzliche Einlagensicherung. Jedoch hat sich hier in den letzten Jahren viel verändert.

Was genau hat sich getan?

Beispielsweise sind Sparbücher bereits seit dem Jahr 2000 nicht mehr anonym, sondern müssen auf eine Person legitimiert werden. Trotzdem können sie aber immer noch auf eine Bezeichnung lauten und vermeintlich einfach weitergegeben, verschenkt oder sogar vererbt werden. Ich betone dabei jedoch bewusst das Wort „vermeintlich“. Tatsächlich muss seitens der Beschenkten oder der Erb*innen einiges beachtet werden. Das ist vielen nicht bewusst und macht eine Weitergabe alles andere als einfach. Ohne hier ins Detail gehen zu wollen: Im Extremfall kann durch die Weitergabe eines Sparbuchs ein Verhalten gesetzt werden, das im Verlassenschaftsverfahren zu einer Erbunwürdigkeit führen kann.

Bietet die BTV deswegen keine Sparbücher mehr an?

Die BTV bietet bereits seit 2021 bewusst keine Sparbücher mehr an, da wir unsere Kund*innen diesem Risiko nicht mehr aussetzen wollen. Weitere Gründe für diese Entscheidung waren auch, dass sich immer professionellere Anlagekontoprodukte entwickelt haben und das Kundenverhalten in einer zusehends digitaleren Welt seit Längerem in ganz andere Richtungen geht.

Welche Alternativen gibt es?

Viele Vorteile der früheren Sparbücher bieten in der BTV das Veranlagungskonto und das Anlagekonto fix. Ersteres ist ohne Bindung, mit einer 100%igen täglichen Verfügbarkeit. Beim BTV Anlagekonto fix liegt die Bindung je nach den eigenen Wünschen bei sechs bis 36 Monaten. Darüber hinaus haben beide eine höhere Verzinsung als ein Gehaltskonto. Und sie ermöglichen eine hohe Flexibilität, da Anleger*innen ihr Guthaben online einsehen und darauf zugreifen können. Zwar wurden Sparbücher täglich fällig geführt, tatsächlich in einer Sekunde selbst von seinem Veranlagungskonto auf sein Gehaltskonto überweisen zu können, geht jedoch nur bei Kontovarianten. Die weiter oben erwähnten rechtlichen Unsicherheiten fallen zudem zu 100 Prozent weg.

Ist diese Form des Sparens als konservativer Anker geeignet?

Unbedingt, aber man sollte nicht alles auf eine Karte setzen. Nach wie vor spielt die Inflation eine wichtige Rolle für jede*n von uns. Sein Vermögen gänzlich auf ein täglich fälliges Produkt – mit einer Verzinsung meist niedriger als die Inflation – zu geben, führt eindeutig zu einem realen Kapitalverlust. Von einer solchen Lösung müssen wir Kund*innen grundsätzlich abraten. Ein täglich fälliges Sparprodukt bietet sich optimal für die Geldausgaben des „nicht ganz so täglichen Gebrauchs“ an. Also Geldbeträge in der Höhe der Kosten etwa für eine neue Waschmaschine oder den Familienurlaub sind betragstechnisch hier sicher gut veranlagt. Für alles darüber Hinausgehende sollte man sich durch das Eingehen von Bindungen höhere Zinsen sichern. Diese schlagen idealerweise die Inflation und führen zu einem realen Kapitalerhalt oder vielleicht sogar zu einem Kapitalgewinn.

Wie sicher sind die Veranlagungskonten?

Der größte Vorteil in Österreich ist die Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kund*in und Bank. Sicherungen mit der gleichen Summe gibt es auch in Deutschland und der Schweiz. In Deutschland gibt es noch weitere Sicherungseinrichtungen, die sogar noch höhere Beträge garantieren. Zudem zeichnet sich die BTV durch ihre konservative Philosophie aus. Die BTV geht mit den Geldern der Anleger*innen sorgsam um und investiert das Geld nach dem Leitsatz „Investieren statt spekulieren“ nur in Geschäfte, die sie versteht.

Gibt es auch Produkte, die finanzielle und nachhaltige Aspekte vereinen?

Diese Möglichkeit bietet das BTV Anlagekonto fix fair future. Der Name ist bewusst gewählt, da der Fokus auf fairen Investments liegt. Ziel ist es, Gutes für die Zukunft zu tun. Die Gelder fließen nicht nur 100%ig in grüne beziehungsweise nachhaltige Investments, sondern berücksichtigen auch soziale Themen. Wichtig ist uns dabei, keine exotischen Vorhaben in fernen Ländern, sondern Projekte in unserem Marktgebiet zu unterstützen. Dieses erstreckt sich von Tirol, Vorarlberg und Wien über Süddeutschland, die deutschsprachige Schweiz bis nach Südtirol. Unsere Kund*innen können dabei jederzeit nachvollziehen, wohin die Gelder fließen.

Welche ertragreicheren Produkte gibt es noch für risikobewusste Anleger*innen?

Alternativen sind beispielsweise der Fondsplan und der Fondsplan Plus. Auch sie bieten eine sehr gute Verfügbarkeit, jedoch sind die Risiken nicht außer Acht zu lassen.

Wie können die Produkte kombiniert werden?

Die weiter oben genannten Varianten BTV Veranlagungskonto und BTV Anlagekonto fix decken sicher ein wichtiges Grundbedürfnis aller Anleger*innen ab. Langfristige private Projekte bzw. der langfristige Anlagehorizont lassen sich am besten mit einer der Fondsplan-Varianten abbilden. Insgesamt bietet die Kombination aus diesen Produkten die ideale Grundausstattung für alle, die einen kleinen oder größeren finanziellen Polster verwalten und mit regelmäßigem Ansparen kombinieren möchten.

Welche Chancen bieten die Fondspläne?

Insbesondere für eine langfristig ausgelegte Geldanlage – ich denke hier an 5 bis 15 Jahre – ist die Investition in den BTV Fondsplan eine ideale Alternative oder Ergänzung. Bereits ein Betrag von monatlich 50 Euro ermöglicht es Anleger*innen, mit den Fonds der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft Vermögen aufzubauen. Diese bieten eine sehr breite Produktpalette von globalen bis hin zu Themen-Investments. Zahlreiche Studien haben außerdem gezeigt, dass eine langfristige Veranlagung sinnvoll ist, um positive Renditen zu erzielen. Allerdings können sich im Laufe der Zeit die Märkte auch einmal nach unten entwickeln, was entsprechende Auswirkungen auf das investierte Vermögen hat. Das ist aber nicht nur ein Nachteil, denn bei tieferen Kursen können für 50 Euro mehr Anteile erworben werden. Wenn die Märkte wieder steigen, profitieren sie umso mehr.

Welche weiteren Vorteile gibt es?

Das sind beispielsweise das breite Fondsspektrum, die professionellen Fondsmanager*innen und eine gute sowie transparente Kostenstruktur. Beim BTV Fondsplan Plus ist das Anlageuniversum noch größer, dieser ermöglicht Investitionen in Fonds weiterer Gesellschaften sowie in börsennotierte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs). Hier geht es bei 100 Euro pro Monat los. Anleger*innen können in ein oder mehrere Wertpapiere investieren. Bei der Auswahl unterstützen Sie die BTV Betreuer*innen. Ein Wechsel zu einem anderen Fonds ist ebenso jederzeit möglich wie der Zugriff auf die gesamte oder einen Teil der investierten Summe. Zudem kann das Investment bei Bedarf pausiert werden. Ab einem Veranlagungshorizont von fünf Jahren macht es Sinn, sich über regelmäßige Fondsinvestments wie dem BTV Fondsplan Gedanken zu machen, besser noch länger.

Sie haben bereits von Risiken bei den Fondsplänen gesprochen. Welche gibt es zu beachten?

Beim Investieren in Investmentfonds müssen Anleger*innen beachten, dass Kursverluste und Schwankungen des Vermögenswerts möglich sind und keine Kapitalgarantie besteht. Eine breite Diversifikation kann zwar das Risiko verringern, jedoch lässt sich ein Vermögensverlust nicht komplett ausschließen. Ein Investment in Fonds kann eine hohe Schwankungsanfälligkeit aufweisen, zudem können Wechselkursverluste gegenüber der Anlegerwährung entstehen. Zusätzlich besteht das Risiko, dass eingesetzte Anlagevehikel schwächer als erwartet abschneiden und der Ertrag durch die die Inflationsentwicklung negativ beeinflusst wird.

 

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Mag. Martin Mausser: Leiter Money und Capital Markets in der BTV Vier Länder Bank

Ihr Experte im Gespräch

Mag. Martin Mausser ist seit 2007 in der BTV VIER LÄNDER BANK tätig. Seit 2014 leitet er das Team Money & Capital Markets.

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    Quelle: BTV; Stand: 14.11.2024:
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